Abgeschickt von Rolf-Dieter Baier am 14 September, 1999 um 23:05:42
Antwort auf: Pentacon Six / Kiev 60 von Thomas Lamprecht am 14 September, 1999 um 23:00:42:
Die Springblendenfunktion ist einstellbar, sowohl an der
Kamera als auch an den Objektiven. Normalerweise müssen die Kiev-Objektive
auch an der Six einwandfrei funktionieren. Wobei die Kiev einen gefederteten
Blendenstößel in der Kamera hat, der Fehleinstellungen ausgleichen kann. Da
die Pentacon dies nicht hat, sollte zuerst die Einstellung an der
Kamera überprüft werden:
Gemessen von der Objektivanlagefläche muß das Maß zur Stößelschraube bei
entspanntem Verschluss mindestens 12mm, bei gespanntem Verschluß 8,5 +/-
0,1mm und währed des Spannens -Spannhebel am Anschlag mindestens 8,2mm
betragen. Einstellen schwierig, da von innen eine Kontermutter
gegengeschraubt, die Spezialwerkzeug erfordert, zusätzlich verlackt.
An den Objektiven ist nach Abschrauben der Bajonettfassung der
Einstellungsmechanismus sichtbar und mit etwas feinmechanischem Geschick
verstellbar.
Der Adapter für das Kiev 60 TTL-Prisma an die Pentacon kostet DM 165,-. Sie
haben damit deutlich helleres Sucherbild als beim Original-TTL-Prisma,
welches außerdem nicht die ganze Mattscheibe zeigt! Hier ist übrigens das
einfache Originalprisma besser als das Original-TTL-Prisma, Das einfache
Prisma entspricht insofern etwa dem adaptierten Kiev TTL-Prisma. (Im
einfachen Prisma MF der Exakta 66 "steckt" allerdings das alte TTL-Prisma
der Pentacon Six ohne Belichtungsmessung...)
Das Transportproblem bei der Pentacon tritt bei vielen Gehäusen, die
vermeintlich einwandfrei transportieren, ganz gelegentlich doch mal auf.
Meine Kontrolleinheit richtet sich an diejenigen, die absolute Gewissheit
haben wollen oder müssen.
Ob die Streifen auf den Aufnahmen in Ihrem Fall den von mir geschilderten
Grund haben, lässt sich einfach feststellen: Die Streifen haben dann auf dem
Filmstreifen immer den Abstand von ca. 27mm zum Bildrand des vorherigen
Bildes oder von ca. 17mm zum Rand des darauffolgenden Bildes. Dies
entspricht dem Abstand der Filmführungsrollen vom Bildfenster.
Breitere Streifen deuten eher auf Undichtigkeit an der Überlappungskante der
Verschlussvorhänge hin. Dies kann überprüft werden, indem das Kameragehäuse
ohne Objektiv nah an eine starke Glühbirne gehalten wird und man dabei von
hinten auf die Verschlussvorhänge schaut. Unter betimmtem Blickwinkel kann
man dann Licht durchschimmern sehen. Dabei auch Verschluss langsam spannen
und dabei Lichteinfall kontrollieren.