Abgeschickt von Winfried am 31 Dezember, 2003 um 22:35:14
Antwort auf: Re: Selenzellen von peter müller am 31 Dezember, 2003 um 22:25:06:
: Das mit den Solarzellen ist mir aber immer noch nicht klar.
Selenzellen sind sog. photovoltaische Elemente, d.h. Elemente, die bei Bestrahlung mit Licht Strom abgeben, dieser liegt bei den üblichen Belichtungsmessern allerdings im Bereich kleiner 1 Milli-Ampere. Solarzellen sind ja gerade dafür gedacht, ebenfalls Strom abzugeben - also würden sie sich prinzipiell schon für batterielose Belichtungsmesser eignen. Aber das Hauptproblem dürfte die Anpassung ihrer Kennlinie (d.h. Verhältnis eingestrahltes Licht zu Ausgangsstrom) sein. Wie in dem Link beschrieben, kann man das manchmal (durch Serien- oder Parallelschaltung von Widerständen) hinbekommen.
Das mit der Lebensdauer der Solarzellen dürfte wohl eher für den 'Leistungsbetrieb' zutreffen, d.h. wenn sie jahraus, jahrein z.B. in der kalifornischen Sonne braten.
Übrigens zeigen die in einigen Kamera-Belis verwendeten SBC's (Silicon Blue Cells, wg. der Blaufilterung zur Anpassung an die Lichtempfindlichkeit des Auges bzw. panchromatischen Films) ein ähnliches Verhalten - auch sie geben bei Beleuchtung Strom ab. Dieses Verhalten wird dort aber nicht ausgenutzt, sondern vielmehr die Stromänderung in Sperrrichtung (d.h. gegen die Durchlaßrichtung, es sind im Prinzip Dioden bzw. Gleichrichter), da dieser Effekt sehr linear ist. Die Stromänderung ist aber sehr klein, sodaß SBC-Belichtungsmesser immer noch eine Verstärkerschaltung brauchen.
Das Problem der Farbempfindlichkeit (Silizium-Solarzellen und auch Fotodioden sind hauptsächlich im Infrarot/rot empfindlich) wurde von den 'Solarzellenaustauschern' wohl auch nicht berücksichtigt.
Hoffe, dieser Exkurs langweilt nicht - ich bin nun mal Elektrolurch, beschäftige mich (teilweise auch beruflich) mit Optik, und Optoelektronik liegt so ziemlich dazwischen.