Re: Vergleich Balda 4,5X6 vs. Ikonta 521/16


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Abgeschickt von Peter Müller am 12 August, 2003 um 19:12:26

Antwort auf: Vergleich Balda 4,5X6 vs. Ikonta 521/16 von Kay Jung am 12 August, 2003 um 10:30:06:

Angeregt durch die vielen Beiträge zu Thema Klappkameras, habe ich ich mal meine beiden ältesten Schätzchen näher unter die Lupe genommen. Es handelt sich um eine Balda "Baldax" 4,5 x 6, mit Schneider Kreuznach Xenar 2,8/75mm und um eine Zeiss Ikon "Ikonta 521/16" mit Novar 3,5/75mm. Die Balda habe ich nie benutzt, da die Linsen von innen stark verschmutzt waren. Die Ikonta habe ich immer wieder mal benutzt und war sehr überrascht von Schärfe und Auflösung, wo es im Netz ja eher von negativen Berichten wimmelt. Das Novar ist mindestens so scharf wie das Apotar in meiner Isolette. Die Überprüfung mittels Haartest ergab eine leichte Verschiebung, d.h. die Unendlich Einstellung liegt vor erreichen des Anschlags. Das Objektiv der Balda habe ich zerlegt(was einfacher war als ich dachte) und die Gläser gereinigt, die sehen jetzt wieder aus wie neu. Dann habe ich die Entfernung mittels Streufolie justiert und mit dem Haartest exakt überprüft. Ich würde sagen das das Objektiv jetzt perfekt justiert ist.
: Zu meiner Überraschung kommt das Xenar nicht an die Schärfe des Novars heran. Es zeichnet eher "blumig" und Portraits werden wunderschön damit, aber in Details ist das Novar eindeutig besser. Selbstverständlich habe ich beide Objektive auf 11 abgeblendet. Wie kann das sein? Eigentlich müsste das Xenar dem Novar doch haushoch überlegen sein. Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Davon abgesehen sind beide sehr schöne Kameras, mit denen es sehr viel Spass macht zu fotografieren.

: Gruss Kay
Hallo,
Glückwunsch die Justierung hast Du perfekt hinbekommen, während beim Profi es Geld kostet und dort schimpft sich die ungefähr gleiche Methode nur mittels Kollimator.

Das mit der Objektivleistung, wenn sie denn wie z. b. bei Dir richtig justiert sind, ist ein echtes Problem.
Anscheinden liegt das an der Objektivstreuung ich kann mir sonst nicht erklären, dass z. B. die Meinungen über das Novar von Glasscherben bis gestochene Schärfe reichen. Übrigens ist das Novar eigentlich kein Zeiss Objektiv, sondern wurde im Lohnauftrag von der Firma Rodenstock gefertigt.

Deine Beobachtungen kann ich voll auf bestätigen z. b. bei einigen meiner Kameramarken Zeiss, und Agfa, um nur einige zu nennen. Selbst beim Zeiss Tessar dem berühmtem "Adlerauge" sind die Schwankungen enorm. Meine Super Ikonta mit dem 3,5/75mm Tessar liefert gestochen scharfe Aufnahmen die völlig analog zur Rolleiflex T 3,5/75mm sind.
Während bei der Ikonta 6x9 mit dem Tessar das "Adlerauge" fast halbblind, im Sinne von unscharf, ist. Andererseits war das schlechteste Tessar, das jemals hergestellt wurde ein 2,8/75mm zur Rolleiflex von 1949.
Das mit dem Xenar überrascht mich allerdings trotzdem etwas; denn in den Übertragungskurven nach dem Schneider Datenblatt liegt es sogar über dem Xenon.
Es kann natürlich sein, dass die Anfangsöffnung von 2,8 für dieses Format zu hoch ist, und bei Blende 11 sich Beugungserscheinungen bemerkbar machen. Die optimale Übertragunge laut Datenblatt liegt bei dieser Anfangsöffnung ca. bei Blende 5,6.
Die Dreilinser dagegen sind ohne nennenswerte Beugungserscheinungen bis zur Blende 16 einsetzbar.Warum das so ist, da bin ich im Moment etwas überfragt.
Probiere es halt nochmal aus.
Ansonsten weiterhin viel Spaß mit den Klappfaltern.
peter müller




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